Institut für Geobotanik Forschung Forschungsprojekte
Langzeit-Dynamik und Konnektivität von Kalkmagerrasen in Mitteleuropa

Langzeit-Dynamik und Konnektivität von Kalkmagerrasen in Mitteleuropa

Kalkmagerrasen auf Deutschland
Die Kalkmagerrasen beherbergen die größte Vielfalt an Pflanzen- und Wirbellosenarten in Mitteleuropa (Fotokredit: Hans Juergen Boehmer).
Leitung:  Hans Juergen Boehmer, Helene H Wagner
Team:  Helene H Wagner, Yessica Rico Mancebo del Castillo, Michelle F Dileo, Henry Lehnert, Bernd Raab
Jahr:  1989
Laufzeit:  1989-laufend
Weitere Informationen https://www.researchgate.net/project/Evaluation-of-an-ecological-connectivity-network-of-grazed-calcareous-grasslands-after-30-years

In diesem Projekt werden die langfristigen Auswirkungen eines Verbundsystems von Kalkmagerrasen in Bayern bewertet. Dieser Lebensraumtyp beherbergt die größte Vielfalt an Pflanzen- und Wirbellosenarten in Mitteleuropa, aber aufgrund von Landnutzungsänderungen ist er im Rückgang begriffen. Im Rahmen einer Grundlagenerhebung in den Jahren 1989/1990 wurden vollständige Listen von Gefäßpflanzenarten für alle 62 zuvor aufgegebenen Kalkmagerrasen im Untersuchungsgebiet erstellt und das Vorkommen von 48 auf Lebensräume spezialisierten Pflanzenarten bewertet. Im Jahr 1990 wurde ein  auf Wanderschafhaltung basierendes Verbundsystem eingerichtet, um diese Flächen wieder mit anderen bestehenden Weideflächen im raum Altmühltal zu verbinden.

Im Rahmen dieses Langzeitprojekts wird untersucht, inwieweit dieses landschaftsübergreifende Verbundsystem die funktionale Verbindung zwischen den verbliebenen Kalkmagerrasen wiederherstellen und den Verlust von Arten und genetischer Vielfalt in diesen Gemeinschaften verringern kann. Im Rahmen eines landschaftsgenetischen Ansatzes beproben wir tausende Individuen aus Populationen von Flaggschiffarten wie Pulsatilla vulgaris und Dianthus carthusianorum und messen ihre fitnessbezogenen Merkmale. Wir testen, ob das Beweidungssystem die funktionale Konnektivität erklärt und ob eine höhere Konnektivität übersetzt wird in eine höhere genetische Vielfalt und Fitness der Pflanzenpopulationen.

Förderung: Government of Central Franconia, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), Natural Sciences and Engineering Research Council of Canada (NSERC), National Council on Science and Technology of Mexico (CONACYT), Landschaftspflegeverband Mittelfranken e. V., Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.